Möglichkeiten für Nebengebäude, Scheunen, Hofreiten


Ländliche Räume befinden sich derzeit im Wandel. Wo früher Landwirtschaft betrieben wurde, dienen die Gebäude heute meist nur noch zum Wohnen. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft zeigt sich in vielen wenig bis nicht genutzten Wirtschaftsgebäuden. Die Vorteile ländlichen Wohnens sind vor allem die Nähe zur Natur sowie der meist großzügigere Wohnraum bei geringeren Miet- und Grundstückspreisen im Vergleich zu städtischen Wohnungen. Dadurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten zur freien Entfaltung. Auch Dörfer müssen sich den veränderten Ansprüchen der Gesellschaft anpassen, um die Lebensqualität zu erhalten. Scheunen und andere Nebengebäude, die nicht mehr benötigt werden, aber aufgrund ihrer Größe und Lage und ihrem Gebäudezustand geeignet sind, können für neue Nutzungen herangezogen werden. Sich dieser Herausforderung anzunehmen lohnt sich.

 

Bildquelle: AktVis

Hofreiten sind fester Bestandteil des Ortsbildes ländlicher Gemeinden. Durch ihre Größe und Form bieten sie auch heute vielfältige und moderne Nutzungsmöglichkeiten in Kombination mit den Vorteilen dörflichen Wohnens. Die Hofreite verband und verbindet Wohnen und Arbeiten unter einem gemeinsamen Dach. Alle für den Betrieb notwendigen Gebäude mussten historisch bedingt auf engstem Raum untergebracht werden.  Typischerweise liegt das Bauernhaus an der Straße. Das Zentrum des Anwesens ist ein Innenhof, an dem Scheunen, Ställe und eventuell Gesindewohnraum angeschlossen sind. Durch eine große Hofdurchfahrt grenzen sich der private und öffentliche Raum klar voneinander ab.

 



Wohnraum: Von großzügigem Ein- oder Mehrfamilien-wohnraum, bis hin zu gemeinschaftlich orientiertem und  generationen-übergreifendem Wohnen. Zudem sind auch altergerechte Wohnungen denkbar.

Garten und Terrasse: Bei den häufig großen Grundfläche der Scheunen bieten sich auch oft Chancen zusätzlich eine Terrasse, einen Balkom oder andere Freiflächen zu integrieren. Du mögliche Abrisse kann ebenfalls die Freifläche vergrößert werden.

Büros, Werkstätten, Ateliers: Für Kreative können verschiedenste Arbeitsstätten nach Bedarf separat oder im Wohnraum integriert eingerichtet werden.


Gastronomie, Läden, Eventräume: können angedacht werden.

Stellflächen für Verkehrsmittel wie Autos, Motorräder oder Fahrräder können in Nebengebäuden untergebracht werden.

Ferienwohnungen und vermietbare Zimmer für den Tourismus in der Regeion

Gemeinschaftsräume und Begegnungsstätten für die Zeit mit Freunden oder Nachbarn

Variable Grundrissformen für sich ändernde Bedürfnisse:
Mittlerweile gibt es Konzepte für die unkomplizierte und schnelle Veränderung der Gebäudegrundrisse. Hierbei werden Trennwände oder Raummodule nach Bedarf nachträglich eingezogen. Räume können sich so auch kurzfristig veränderten Bedürfnissen anpassen und neue Nutzungen schnell integrieren.

 



Genehmigung nicht vergessen!

 

Ehemalige Scheunen und Nebengebäude bieten viel Potenzial, um unterschiedlichste Nutzungsansprüche zu decken. Wichtig dabei ist: Die meisten Nutzungsänderungen benötigen eine Baugenehmigung. Die Bau- und Denkmalschutzberatungen von Kommune und Landkreis können dabei unterstützen sowie über Fördermöglichkeiten informieren.

 


Hier einige Beispiele von gelungenen Umbauprojekten in Scheunen...

 

Die Leibnitz Universität Hannover hat verschiedene Projekte der Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude untersucht und in einem Ergebnisbericht dargestellt. Dabei werden auch Schritte der Umsetzung und die Bedeutung des Endergebnisses für die Lebendigkeit der Ortskerne einbezogen. Den Bericht können Sie hier aufrufen. Weitere Beispiele für Umsetzungsmöglichkeiten haben wir hier für Sie zusammengestellt. Zum Ansehen klicken Sie einfach auf den Titel:

 

Nutzung für gewerbliche Zwecke oder Mischnutzung

 

Eine Scheune wird zum Bürogebäude: Das ergibt eine gelungene, nachhaltige Nachnutzung für eine ehemalige Scheune. Die fügt sich optisch in den Ort ein und stärkt das lokale Gewerbe.  Neugierig geworden?

 

Die Tischlerei in der Halle schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Tischler erhält eine kostengünstige Gewerbefläche zur Miete, der Eigentümer erhält aus dem ehemaligen Leerstand nun eine monatliche Rendite.

 

Eine echte Bereicherung für den Ort stellt das Mehrgenerationenhaus "Dorflinde" im mittelfränkischen Langenfeld dar. Die ehemalige Scheune im Ortskern wurde zur offenen Begegnungsstätte mit vielen ehrenamtlichen Angeboten und Dienstleistungen umgebaut.

Wohnnutzung

 

Das Haus im Haus ist eine clevere Lösung für die Integration von neuem Wohnraum in eine bestehende, denkmalgeschützte Hülle. Der Wohnraum lässt sich dabei individuell an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen. Eine andere Version wurde in der Schweiz realisiert.

 

Dass in Scheunen individuelle Ansprüche und Wohnträume verwirklicht werden können, zeigt auch das Projekt "von der Scheune zur Loft"

 

Wohnen im Saustall - Was erst einmal wenig gemütlich klingt, entpuppt sich tatsächlich als komfortabler Wohnraum in einem umgebauten Schweinestall.


Laufzeit: 1.März 2017 bis 28. Februar 2019  |  BMBF Förderkennzeichen: 033L188A 



Stand der Inhalte: November 2019